Der Spiridon-Neven-DuMont-Preis 2015 geht an unsere Diana Menestrey

 

Der Spiridon-Neven-DuMont-Preis 2015 geht an Diana Menestrey S.
Preisverleihung und Ausstellungseröffnung: Donnerstag, 21. Mai 2015, 18 Uhr
Ausstellung: bis 27. Mai 2015, Öffnungszeiten: 11–17 Uhr (Pfingstsonntag und -montag geschlossen)
studio dumont, Breite Straße 72, 50667 Köln

Die Stifter Prof. Alfred Neven DuMont und Hedwig Neven DuMont sowie der Rektor der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM) Prof. Dr. Hans Ulrich Reck freuen sich, die diesjährige Preisträgerin des Spiridon-Neven-DuMont-Preises bekannt zu geben: Der Preis geht 2015 an die Medienkünstlerin Diana Menestrey S. Die Preisverleihung findet am Donnerstag, dem 21. Mai, um 18 Uhr, im Rahmen einer Einzelausstellung von Diana Menestrey S. statt, die vom 22. bis 27. Mai 2015 im studio dumont zu sehen sein wird. Die Laudatio anlässlich der Ehrung hält Prof. Raimund Krumme, Professor für Experimentelle Animation an der Kunsthochschule für Medien Köln.

Der von dem Verlegerehepaar Prof. Alfred und Hedwig Neven DuMont gestiftete Preis zur Förderung junger Künstlerinnen und Künstler wurde 1998 ins Leben gerufen und zeichnet besondere künstlerische Leistungen an der Kunsthochschule für Medien Köln aus. Der Preis, der 2015 bereits zum 17. Mal verliehen wird, ist dem Andenken an Spiridon Neven DuMont, den verstorbenen Sohn des Stifterehepaares, gewidmet, der Student an der KHM war.

Die diesjährige Preisträgerin Diana Menestrey S. (S. steht für ihren zweiten Nachnamen: Schwieger) wurde 1985 in Bogotá geboren, sie lebt und arbeitet als Filmemacherin und Medienkünstlerin in Köln. Menestrey S. studierte von 2003 bis 2009 Bildende Kunst an der Universidad Nacional de Colombia, Bogotá, und absolvierte 2009 ein Zusatzstudium im Bereich Experimentalfilm an der Pontificia Universidad Javeriana, Bogotá. 2014 schloss Diana Menestrey S. erfolgreich das Studium der Medialen Künste (Diplom II) an der Kunsthochschule für Medien Köln ab.

In den Filmen und Installationen von Diana Menestrey S. spielen Animationselemente eine zentrale Rolle. Die Künstlerin nutzt die zeichnerische Sprache für eine lakonische und bisweilen ironische Auseinandersetzung mit unvorhersehbaren, überraschenden und von gegenseitigen Abhängigkeiten und Einflussnahmen geprägten Ereignissen und Handlungen. In ihrer Einzelausstellung im studio dumont setzt Menestrey S. nun verschiedene Arbeiten aus den Jahren 2009 bis 2014 in Bezug: In der Animationsserie „Anomalies“ (2009/2010) findet die Künstlerin für mehrdeutige, schwer beschreibbare Begriffe und Zustände zeichnerische Entsprechungen. Die Videoinstallation „Obstructions“ (2012) zeigt zwei aufeinander zu schwingende Figuren in dem unaufhörlichen, wenngleich erfolglosen Versuch, sich die Hand zu reichen, obwohl sie ironischerweise eigentlich eine und dieselbe Person sind. Es geht um die permanente Begegnung und wieder Trennung in einer repetitiven, sich gegenseitig bedingenden und gleichzeitig sinnlosen Bewegung. In den beiden in Endlosschleife laufenden Animationen der Videoinstallation „Los lunes voy de cacería“ (2013) setzt Diana Menestrey S. zwei manipulative Handlungen in Beziehung: Während auf der einen Seite ein Objekt in unaufhörlicher Bewegung gehalten wird, werden auf der anderen Seite dem unerschöpflichen Bewegungsdrang eines Lebewesens Grenzen gesetzt. Die Kurzanimation „Waiting Area“ (2014) entstand für die Kategorie „Walk&Watch“ des internationalen Wettbewerbs kurzundschön, bei dem sie mit dem Publikumspreis ausgezeichnet wurde. Zu sehen ist ein Hund, der geduldig vor einer Tür wartet, bis er bemerkt, dass ihm auch andere Wege offenstehen. In ihrem Abschlussfilm „OWAMI – I am …“ (2014) verschränkt Menestrey S. entlang der Frage „Ena ree otjikuaye?“ (Wie heißt Du?) dokumentarische Aufnahmen mit animierten zeichnerischen Sequenzen zu einer eigenständigen erzählerischen Bildsprache. Der Experimentalfilm entstand im Norden Namibias, wo jeder Name einzigartig ist und Teil einer mündlichen Überlieferung, die Erinnerungen, Glauben und Gewohnheiten spiegelt, durch die aber gleichermaßen auch historische Ereignisse, wie Krieg und Kolonialisierung, tradiert werden.

Ausstellungen und Festivalbeteiligungen (Auswahl): 2014 PAF – Festival of Film Animation, Olomouc / Kölner Design Preis, MAKK – Museum für Angewandte Kunst, Köln (Nominierung) / kurzundschön – Wettbewerb für junge Kreative, Köln (Publikumspreis, Kategorie „Walk&Watch“, Kurzkino für Infoscreens). 2013 „Pssst! Dialoge“, Moltkerei Werkstatt, Köln / „La Metamorfosis de Moebius“, Rojo Galeria, Bogotá / kurzundschön – Wettbewerb für junge Kreative, Köln (Publikumspreis, Kategorie „Walk&Watch“, Kurzkino für Infoscreens) / „Drawing and Video by Colombian Artists“, Sicardy Gallery, Houston / „Urban Projections Guerrilla Visual Walk“, City Leaks Festival, Köln / Festival Oodaaq, Images nomades & poétiques, Rennes. 2012 Fantasmas, Espacio Neblina, Río de Janeiro / Fantasmas, Espacio Niceta, Buenos Aires / „Sobre el trazado“, Wu Galería, Lima. 2011 BEYOND, 3D-Festival, Karlsruhe / Colombian Avant-Garde Animation, Eileen Norris Cinema Theatre, Los Angeles / On Traces – Versions of Drawings, AB Projects, Toronto.

 

Quelle: http://www.khm.de/nocache/presse/pressemitteilung/article/3926-der-spiridon-neven-dumont-preis-2015-geht-an-diana-menestrey-s/nCall/344/